Klimaanpassungsmanager*innen im Selbstporträt

Das Zentrum KlimaAnpassung hat sieben Klimaanpassungsmanager*innen acht Fragen gestellt und hat jeweils acht spannende Antworten rund um die beeindruckend vielfältige Arbeit von Klimaanpassungsmanager*innen erhalten. Lesen Sie rein und lernen Sie die Welt der Klimaanpassung in der Praxis kennen.

Tobias Hartmann

Klimaanpassungsmanager Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt Verbindliche Bauleitplanung

KAM Magdeburg

Klimaanpassung in der Praxis: 8 Fragen - 8 Antworten

1. Wo arbeiten und wirken Sie?

Im Herzen Sachsen-Anhalts an der Mittelelbe - Im Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg im Bereich Verbindliche Bauleitplanung.

2. Wie sind Sie Klimaanpassungsmanager*in geworden?

Durch eine Stellenausschreibung. Ich bin Ingenieur der Wasserwirtschaft und habe einen Master in Ingenieurökologie. Die Stelle wird durch Eigenmittel der Landeshauptstadt Magdeburg finanziert.

3. Mit welchen Herausforderungen der Klimakrise ist Ihre Kommune konfrontiert?

Hitze, Dürre, Hochwasser, Starkregen, Sturm. Im Besonderen mit Trockenheit und Dürre, da Magdeburg schon immer in einem vergleichsweise trockenen Gebiet lag und dies durch den Klimawandel verschärft wird. Eine Nutzung der vorhandenen Wasserressourcen muss somit noch gezielter erfolgen. Durch die Lage an der Elbe ist das Thema Hochwasser auch stärker präsent, dazu traten in den vergangenen Jahren auch einige Starkregenereignisse mit zum Glück noch geringen Schäden auf.

Durch eine stadtklimatologische Analyse und nochmal durch das Klimaanpassungskonzept Magdeburg wurden verschiedene Gebiete u.a. hinsichtlich Hitzeinseleffekt identifiziert, vor allem stark verdichtete und versiegelte Stadtteile, wie z.B. Altstadt, Neue Neustadt.

4. Welche Klimaanpassungsmaßnahmen wurden oder werden noch in Ihrer Kommune umgesetzt?

Im Jahr 2013 wurden die Kaltluftschneisen für das Stadtgebiet ermittelt und werden in der Bauleitplanung aktiv berücksichtigt. Desweiteren werden u.a. Festsetzungen zu Gebäudebegrünung, Baumpflanzungen und Regenwasserausbindung in der Bauleitplanung getroffen. Weitere zukünftige Themen sind Regenwasserausbindung und Gebäudebegrünung im Bestand.

5. Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben als Klimaanpassungsmanager*in Ihrer Kommune?

Interne und externe Vernetzung, Projektplanung.

Sich mit unterschiedlichen Akteuren zu komplexen und diversen Themen abzustimmen. Hierbei ist auch in manchen Bereichen eine Bestandsaufnahme vorallem hinsichtlich Daten zu nennen um auf Bestehendem aufzubauen und nicht das Rad neu erfinden zu wollen.

6. Welches sind die größten Herausforderungen im Arbeitsalltag?

Meine Stelle besitzt leider kein eigenes Budget über das ich verfügen kann. Deshalb wird die Beantragung von Fördergeldern aus unterschiedlichen Programmen zur Klimaanpassung für die Stadt Magdeburg angestrebt. Eine Übersicht über die Verwaltungsabläufe zu bekommen und zu wissen, welche „Hebel“ man wo und wie in Bewegung setzt ist generell eine Herausforderung. Was sich allerdings mit der Zeit, denke ich, „einschleifen“ wird.

7. Welche Fähigkeiten und Eigenschaften braucht eine Klimaanpassungsmanager*in?

  • Breite Kenntnisse bzw. Wissen über mögliche Maßnahmen zur Klimaanpassung.
  • Rechtskenntnisse in verschiedenen Gebieten, u.a. Bau- oder Wasserrecht.
  • Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreudigkeit
  • Kreativität

8. Wenn Sie sich als Klimaanpassungsmanager*in etwas wünschen könnten, was wäre das?

Eine bessere Ausstattung im Landes- und Bundesbaurecht mit Möglichkeiten zu Festsetzungen für Klimaanpassungsmaßnahmen.

Ich hoffe das durch das absehbare Klimaanpassungsgesetz im Bund dies passiert und vielleicht auch schon zukunftsweisend über vorbildliche Beschlüsse in anderen Bundesländern hinaus geht.

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