Klimaanpassungsmanager*innen im Selbstporträt

Das Zentrum KlimaAnpassung hat sieben Klimaanpassungsmanager*innen acht Fragen gestellt und hat jeweils acht spannende Antworten rund um die beeindruckend vielfältige Arbeit von Klimaanpassungsmanager*innen erhalten. Lesen Sie rein und lernen Sie die Welt der Klimaanpassung in der Praxis kennen.

Marius Balon

Klimaanpassungsmanager Landkreis Bamberg Fachbereich 52 - Klimaschutz innerhalb des Geschäftsbereichs 5 - Regionalentwicklung

KAM Bamberg

Klimaanpassung in der Praxis: 8 Fragen - 8 Antworten

1. Wo arbeiten und wirken Sie?

Ich arbeite für den Landkreis Bamberg in Oberfranken, Bayern. Wirkungsstätte ist das Landratsamt Bamberg in unmittelbarer Nähe zum Stadtbahnhof.

2. Wie sind Sie Klimaanpassungsmanager*in geworden?

Ich habe Klimaschutz und Klimaanpassung in Bingen am Rhein studiert. Folglich deckt sich mein akademischer Hintergrund ziemlich genau mit den inhaltlichen Arbeitsschwerpunkten eines Klimaanpassungsmanagers. Zuletzt war ich für ein Gründungsvorhaben im Bereich der Stadtbegrünung tätig, ehe es mich nach Bamberg verschlug. Meine Stelle wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative für zwei Jahre gefördert und wurde öffentlich ausgeschrieben.

3. Mit welchen Herausforderungen der Klimakrise ist Ihre Kommune konfrontiert?

Der Landkreis Bamberg umfasst 36 Gemeinden, welche alle mit anderen individuellen Hintergründen und Potenzialen Klimaanpassung betreiben. Die Zunahme der Hitzetage und Starkregenereignisse ist dabei in weiten Teilen des Landkreises spürbar und führt bereits zu einer höheren Nachfrage im Bereich der Klimaanpassung. Die schnelle Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit ist natürlich besonders wichtig, wobei die Erstellung umfassender Anpassungskonzepte dabei aber auch einer umfassenden Kooperationsbereitschaft der regionalen Akteure bedarf.

4. Welche Klimaanpassungsmaßnahmen wurden oder werden noch in Ihrer Kommune umgesetzt?

Ein umfangreiches Klimaanpassungskonzept für Stadt und Landkreis wurde im Jahr 2021 veröffentlicht. Die Maßnahmen hieraus erstrecken sich über mehrere Themenbereiche wie „Gesundheit und Kultur“, „Raumplanung und Katastrophenschutz“ oder „Wirtschaft“. Diese teilen sich jeweils noch weiter in verschiedene Handlungsfelder auf.

Zurzeit lassen sich als laufende Maßnahmen insbesondere die Entwicklung eines Hitzeaktionsplans, die Sensibilisierung der Kommunen und der Verwaltung in Form von Veranstaltungen und Leitfäden sowie die Steigerung der Klimaresilienz von Unternehmen und Gewerbegebieten hervorheben.

5. Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben als Klimaanpassungsmanager*in Ihrer Kommune?

Zentraler Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaanpassungskonzept. Hierzu zählt die Priorisierung, Koordinierung und Begleitung bei der Durchführung. Da das Konzept bereits vorliegt, konzentriert sich die Projektplanung dabei eher auf die Maßnahmenumsetzung. Die Sensibilisierung der Akteure auf kommunaler und Verwaltungsebene besitzt ebenfalls einen großen Stellenwert. Der Ausbau von Kommunikationskanälen zwischen Landratsamt und Gemeinden kann sich zudem positiv auf die zukünftige Zusammenarbeit auswirken.

6. Welches sind die größten Herausforderungen im Arbeitsalltag?

Die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen innerhalb des Landkreises und seiner Gemeinden setzt häufig eine starke Beteiligung der relevanten Akteure voraus. Sehr wichtig für die Gemeinden sind die Nutzung von Best-Practice-Beispielen, die Vernetzung untereinander sowie die Etablierung verschiedenen Kanälen zur Kommunikation. All diese Aspekte sind jedoch oft nur eingeschränkt vorhanden. Die Koordination und Durchführung der Maßnahmen stellt ebenfalls eine große Herausforderung dar, sowohl innerhalb des Landkreises als auch in der Verwaltung. Die Bewilligung finanzieller Mittel für übergreifende und regional wirksame Klimaanpassungsmaßnahmen setzt zudem meist eine zeitaufwändige Planungsphase voraus.

7. Welche Fähigkeiten und Eigenschaften braucht eine Klimaanpassungsmanager*in?

Grundsätzlich sind gute Kommunikations- und Moderationsfähigkeiten sehr wichtig. Als Mediator sollte man auch immer ein offenes Ohr für die Wünsche und Anliegen der unterschiedlichen Akteure haben. Ein eigenes Interesse und die persönliche Motivation für Klimaschutz und Klimaanpassung sind natürlich auch sehr hilfreich, wenn es um die Einarbeitung in die entsprechenden Aufgabengebiete geht.

8. Wenn Sie sich als Klimaanpassungsmanager*in etwas wünschen könnten, was wäre das?

Es ist für die Klimaanpassung wie auch generell bei der Projektarbeit enorm wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Hier wünsche ich mir auch eine optimale Zusammenarbeit zwischen allen Fachbereichen, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch zwischen den Kommunen. Auch die überregionale Kooperation zwischen den Klimaanpassungsmanagerinnen und -managern kann viel bewirken.

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